Flug der Kraniche – Herbst erleben auf Usedom

Sonneninsel Usedom Flug der Kraniche – Herbst erleben auf Usedom

Wenn der Herbst näher rückt, die warme Sommerluft den kühlen Winden weicht, die Tage spürbar kürzer werden und sich die Blätter in leuchtenden Farbtönen zeigen – dann habt ihr auf Usedom die Gelegenheit den alljährlichen Flug der Kraniche hautnah zu erleben! Alles rund um dieses besondere Naturereignis und ein paar nützliche Tipps, erfahrt ihr hier bei uns.

  • Jan-Lucas Strulik
  • 6. September 2024

Der Herbst auf Usedom ist eine ganz besondere Zeit. Die Insel zeigt sich in warmen Farben, die Ostseeluft wird klar und frisch und die Sandstrände laden zu entspannten Spaziergängen ein. Doch die goldene Jahreszeit hat noch mehr zu bieten: Es ist nämlich die Zeit der Kraniche. Tausende der Zugvögel nutzen unsere Sonneninsel jedes Jahr als Rastplatz auf ihrer langen Reise in den Süden. Entdeckt mit uns gemeinsam die spannende Welt der Kraniche und erfahrt, was die besten Orte auf Usedom sind, um das Naturschauspiel der gefiederten Herbstwanderer selbst zu erleben!

Warum sind Kraniche eigentlich so besonders?

Kraniche faszinieren uns Menschen seit jeher. Wer hat nicht schon einmal seinen Blick in den Himmel schweifen lassen, um die Zugvögel dabei zu beobachten, wie sie in Formation vorbeiziehen? Dabei ist es nicht nur ihr markantes Äußeres und ihre einprägsamen Rufe, die uns in Erinnerung bleiben. Es ist auch die federhafte Leichtigkeit und gelungene Harmonie, mit der sie durch die Lüfte gleiten. Aber was macht Kraniche eigentlich so besonders?

Größe und Flugverhalten

Kraniche zählen mit einer Flügelspannweite von bis zu zwei Metern zu den größten Zugvögeln Europas. Anhand ihrer langen Beine und des schlanken Halses sind sie unverkennbar. Allerdings ist es nicht nur ihre Größe, die beeindruckt. Auch ihre ausgeklügelte Flugtechnik ist eine Kunst für sich:

Wenn sie in V-Formation fliegen, reduzieren sie den Luftwiderstand um bis zu dreißig Prozent und sparen damit wertvolle Energie. Das hilft ihnen dabei auf ihrer Reise weite Strecken von bis zu 10.000 Kilometern zu meistern. Dazu übernimmt der Vogel an der Spitze die meiste Arbeit und wird regelmäßig abgelöst, damit die Kräfte innerhalb des Schwarms verteilt werden.

Bemerkenswert ist auch, dass Kraniche schon seit Jahrtausenden dieselben Flugrouten nutzen und jedes Jahr zu den gleichen Rastplätzen zurückkehren. Dieses Ritual ist tief in ihrem Verhalten verwurzelt und wird von Generation zu Generation weitergegeben. So bleibt die Tradition ihrer Wanderungen über unzählige Jahre hinweg bestehen.

Ökologische Bedeutung

Was viele nicht wissen: Kraniche spielen auch in unserem Ökosystem eine wichtige Rolle. Indem sie bei ihren Wanderungen verschiedene Samen über weite Strecken transportieren, fördern sie die Vielfalt der Pflanzenwelt in den Rastgebieten. Sie sind also im Grunde genommen langhalsige, gefiederte Gärtner. Ihre Präsenz in einem bestimmten Gebiet deutet zudem auf eine intakte Umwelt hin, da sie saubere Feuchtgebiete und ein reichhaltiges Nahrungsangebot benötigen.

Kraniche beeinflussen dazu sogar das Nahrungsnetz ihrer Lebensräume. Sie ernähren sich nämlich von unterschiedlichen kleinen Tierchen und tragen so zur Kontrolle der Populationen bei. Dazu stellen sie selbst eine wichtige Nahrungsquelle für Raubtiere, wie den Fuchs, dar. Kraniche haben also eine hohe Bedeutung für das Gleichgewicht und die Gesundheit unseres Ökosystems. Jedoch ist das längst nicht alles.

Symbolische Bedeutung

Der Flug der Kraniche ist nicht nur ein beeindruckender Anblick und wichtig für unser Ökosystem, sondern trägt in vielen Kulturen auch eine tiefere symbolische Bedeutung. Kraniche stehen unter anderem als Symbol für:

  • Glück
    In China gelten Kraniche als Boten des Glücks und Friedens. Nach der chinesischen Mythologie tragen Kraniche die Seelen nämlich in den Himmel. Das verleiht ihnen die besondere Bedeutung als Glücksbringer, da es den Übergang in eine friedliche, himmlische Existenz symbolisiert.
  • Langlebigkeit und Beständigkeit
    Besonders in der asiatischen Kultur wird der Kranich oft mit einem langen, gesunden Leben assoziiert. Außerdem ist er ein Symbol für Beständigkeit. Ist das nicht poetisch?
  • Wechsel der Jahreszeiten
    Ihr Flug markiert den Übergang vom Sommer zum Herbst und wird daher in vielen Kulturen als Zeichen für den Beginn einer neuen Phase im Jahreszyklus gesehen.
  • Hoffnung
    Wusstet ihr schon, dass das Falten von tausend Papierkranichen in Japan als Möglichkeit gilt, um sich einen Herzenswunsch zu erfüllen? Dieses romantische Ritual zeigt, wie tief der Kranich als Symbol für Hoffnung in der menschlichen Kultur verankert ist.

Darüber hinaus erinnert uns der Anblick der fliegenden Kraniche jedes Jahr aufs Neue an die ständige Veränderung und Erneuerung in der Natur – und auch in unserem eigenen Leben. Denn die Boten des Herbstes tragen neben der goldenen Jahreszeit eine Melancholie mit sich, die uns an vergangene Momente erinnert. Und genau das berührt uns an ihren Wanderungen so sehr: Wo Altes geht, entsteht Raum für Neues. Jeder Abschied markiert zugleich einen Neuanfang. Und wo könnte man diesen Wandel besser erleben als auf Usedom?

Viele Kraniche machen gerade Rast auf Usedom und suchen Futter auf einem Feld. © Adobe Stock, haiderose
Rastplätze, wie unsere Sonneninsel, sind wichtig für die Kraniche, damit sie genug Energie für ihre lange Reise sammeln können. © Adobe Stock, haiderose

Was ist die Flugroute der Kraniche?

Die Flugroute der Kraniche führt sie von ihren Brutgebieten in Nordeuropa über Deutschland bis in wärmere Regionen wie Spanien oder Nordafrika. Auf dieser langen Reise nutzen sie geografische Merkmale zur Orientierung, wie zum Beispiel Flüsse oder Gebirgsketten. Besonders wichtig sind auch Rastplätze, wie beispielsweise auf Usedom. Diese Zeit nutzen die Kraniche, um Kraft zu tanken und ihre lange Reise gestärkt fortzusetzen. Spannend zu wissen: Die Kraniche nutzen auf ihrer Flugroute das Magnetfeld der Erde und den Sternenhimmel, um sicher an ihr Ziel zu gelangen.

Wie lange dauert der Flug der Kraniche?

Der Flug der Kraniche in den Süden erstreckt sich über mehrere Wochen. Die Dauer variiert je nach Wetterbedingungen und den Rastplätzen, die sie entlang ihrer Route ansteuern. Kraniche legen auf ihrer Reise täglich eine beeindruckende Strecke von bis zu 400 Kilometer zurück, was sie zu waschechten Ausdauersportlern macht. Die gesamte Reise von Nordeuropa bis nach Spanien oder Nordafrika kann daher aber auch mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Warum schreien Kraniche im Flug?

Während ihrer langen Reise hört man die Kraniche oft rufen. Habt ihr euch auch schon einmal gefragt, warum sie das tun? Die trompetenartigen Rufe der Kraniche haben mehrere Funktionen, die wir euch nicht vorenthalten wollen:

  • Kommunikation
    Zum einen dienen die Rufe der Kraniche der Kommunikation innerhalb der Formation. So bleiben die Vögel in Kontakt und können ihre Positionen auch bei schlechten Sichtverhältnissen, wie dichtem Nebel, koordinieren.
  • Stärkung der sozialen Bindung
    Zum anderen stärken sie die soziale Bindung innerhalb der Gruppe. Denn eine gut funktionierende Kommunikation ist entscheidend für den Erfolg ihrer langen Reise. Im Grunde genommen also wie bei uns Menschen.

Außerdem zeigen uns die Rufe der Kraniche auch, wie eng sie als Team zusammenarbeiten, um ihren langen Weg in den Süden gemeinsam zu meistern.

Zwei Kraniche tanzen gerade auf Usedom am idyllischen Sandstrand. © Adobe Stock, haiderose
Mit etwas Glück habt ihr an den richtigen Orten auf Usedom sogar die Gelegenheit die Kraniche beim Tanzen zu beobachten. © Adobe Stock, haiderose

Die 3 besten Orte auf Usedom für eure Kranichbeobachtungen

Nachdem ihr nun viel über die Kraniche und ihre spannende Reise erfahren habt, fragt ihr euch sicherlich, wo ihr dieses besondere Naturphänomen auf Usedom selbst beobachten und miterleben könnt. Wir haben euch hier die besten Plätze auf unserer Sonneninsel zusammengestellt:

1. Achterwasser – Nicht nur für Kraniche ein ruhiger und stiller Rückzugsort

Das Achterwasser ist ein ruhiges Binnengewässer auf Usedom, welches durch den Peenestrom gespeist wird. Dieser Ort bietet ausgedehnte Schilfflächen, ausreichend Nahrungsquellen und einen ruhigen Rückzugsort für die Wandervögel. Ihr könnt sie dort besonders gut in den frühen Morgenstunden oder auch am Abend beobachten, wenn sie im Schilf landen oder sich zum Aufbruch sammeln. Dieser Ort ist perfekt, um die Ruhe der Natur entlang dieses Gewässers zu genießen und gleichzeitig die hübschen Zugvögel in Aktion zu sehen.

2. Halbinsel Gnitz – Kraniche inmitten reichhaltiger Landschaften und Natur pur

Die Halbinsel Gnitz, südlich von Zinnowitz gelegen, ist ein weniger bekannter, aber wunderschöner Ort, der fernab üblicher Touristenströmen liegt. Die ruhige Gegend und die malerischen Landschaften sind ideal, um die Kraniche bei ihrer Nahrungssuche auf den Feuchtwiesen und weiten Feldern zu beobachten. Vor allem der östliche Teil der Halbinsel direkt am Achterwasser, der nördliche Teil beim verlandeten Stumminer Strom oder die Südspitze Gnitz sind perfekt, um die Wandervögel in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Als kleinen Bonus könnt ihr sogar noch die reichhaltige Natur und die charmanten, alten Dörfer der Halbinsel erkunden. Mehr zur Halbinsel Gnitz erfahrt ihr hier.

3. Karniner Brücke – Die Verbindung von Industriecharme und einzigartiger Naturkulissen

Die historische Karniner Brücke im Usedomer Hinterland bietet einen einmaligen Blick auf die umliegenden Feuchtgebiete, die als Rastplatz der Kraniche dienen. Auch wenn die Brücke seit diesem Jahr leider nicht mehr betretbar ist, könnt ihr die Vögel in der Umgebung wunderbar dabei beobachten, wie sie in den flachen Gewässern nach Nahrung suchen oder zu ihren Schlafplätzen zurückkehren. Die Kombination aus der industriellen Ästhetik des imposanten Stahlkollosses und der natürlichen Schönheit der umliegenden Landschaft macht diesen Ort besonders interessant für Fotografen, die auf der Suche nach Fotomotiven für die hauseigene Galerie sind. Gerade jetzt im bevorstehenden Herbst trägt dieser Ort eine besondere Atmosphäre, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

Mehrere Kraniche treten zum Morgengrauen ihre Weiterreise gen Süden auf Usedom an. Auf Usedom habt ihr sogar die Möglichkeit die Kraniche beim Tanzen hautnah zu beobachten. © Adobe Stock, Karl
Die romantischste Zeit, um die Kraniche auf Usedom in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, ist im frühen Morgengrauen oder in den goldenen Abendstunden. © Adobe Stock, Karl

Wann ist die beste Zeit zum Beobachten von Kranichen?

Die beste Zeit, um den Flug der Kraniche auf Usedom zu beobachten, steht sogar schon unmittelbar vor der Tür: Sie ist von Mitte September bis Ende Oktober. Zu dieser Zeit rasten die Vögel hier nämlich, um sich für ihre Reise in den Süden zu stärken. Die besten Tageszeiten für eure Beobachtungen sind dabei vor allem am frühen Morgen oder späten Nachmittag – wenn die Kraniche besonders aktiv sind.

Praktische Tipps für euren Kranichausflug

Damit euer persönliches Kranich-Abenteuer auf Usedom rundum gelingt, ist eine gute Vorbereitung das A und O. Was solltet ihr also unbedingt dabei haben? Hier sind ein paar praktische Tipps:

  • Wetterfeste Kleidung
    Der Herbst auf unserer Sonneninsel kann manchmal seinen eigenen Kopf haben. Meist sonnig, mal windig und hin und wieder überrascht uns auch ein kleiner Schauer. Seid also gut vorbereitet und packt euch vorsichtshalber wetterfeste Kleidung für eure Beobachtungstouren ein.
  • Fernglas und Kamera
    Da Kraniche grundsätzlich scheue Tiere sind, könnt ihr sie am besten aus der Ferne beobachten. Mit einem Fernglas entgeht euch sicherlich kein Detail der hübschen Vögel. Mit einer passenden Kamera könnt ihr die schönsten Momente der Kraniche in herbstlicher Romantik einfangen und für immer festhalten. Außerdem freuen sich eure Liebsten daheim bestimmt über ein paar schöne Erinnerungsfotos von den Glücksbringern.
  • Proviant
    Ein Tag in der Natur macht hungrig! Macht es deshalb am besten wie die Kraniche: Stärkt euch auf eurer persönlichen Reise und deckt euch mit ausreichend Proviant ein. Ein kleines Picknick mit warmem Tee, allerlei Leckereien und vielleicht sogar einer kuscheligen Decke sorgt für die nötige Gemütlichkeit bei euren Kranichbeobachtungen.

Der herbstliche Flug der Kraniche auf Usedom ruft euch

Nach all den Einblicken in die Welt der Kraniche ist vielleicht genau jetzt die goldrichtige Zeit, um dieses eindrucksvolle Naturschauspiel hautnah selbst zu erleben. Usedom bietet euch schließlich die perfekte Kulisse dafür – eingebettet in farbenfrohstes Herbstpanorama!

Nutzt die Gelegenheit, um dieses Jahrtausend alte Naturphänomen inmitten der erholsamen Atmosphäre unserer Sonneninsel zu genießen. Abseits des sommerlichen Trubels schenkt euch die goldene Jahreszeit bei uns eine willkommene, kleine Auszeit vom Alltag mit ruhigen Sandstränden, vielen erholsamen Stunden in der Natur, warmem Kuchen, heißem Tee und vielen unvergesslichen Kranichbeobachtungen!

Nach einem erlebnisreichen Tag lädt euch dann unser erstklassiges Strand- und Wellnesshotel Preussenhof in Zinnowitz zur wohlverdienten Erholung und einer ausgiebigen Wellnessreise ein. Denn seien wir mal ehrlich: Was gibt es Schöneres als nach einem aktiven, herbstlichen Tag in ein heimeliges Refugium einzukehren und sich mit seinen Liebsten mal wieder tief zu entspannen, die Seele baumeln zu lassen und die Eindrücke des Tages auf sich wirken zu lassen? In unserem Preussen Vital-Spa könnt ihr euren Tag dann in wärmender Weise mit ein paar wohltuenden Stündchen ausklingen lassen.

Wir freuen uns auf euch!

Beitragsbild: © Adobe Stock, Pascal Halder

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